Mitmachen 03. Juli 2023

Kletternde Bohnen und geizende Tomaten: Das erwartet dich im Juli im Beet und auf dem Balkon

Tomaten ausgeizen ist eine der vielen Gartentätigkeiten, die dich in der warmen Julisonne ans Beet oder auf den Balkon locken. Julia Mittelhamm Fotos

Bei der Gartenarbeit gibt’s leider kein Hitzefrei – dafür belohnen dich deine Gemüsepflanzen im Sommer mit prächtigem Wachstum. Neben dem Standardprogramm mit Hacken, Jäten und Häufeln heißt es in der Julihitze vor allem: Nachhaltig wässern, damit deine Pflanzen nicht auf dem Trockenen sitzen. Baust du Tomaten an, ist ab sofort das Ausgeizen an der Tagesordnung. Hochwachsende Pflanzen wie Bohnen und Gurken solltest du zudem mit einer Rankhilfe unterstützen. In einem separaten Artikel erfährst du außerdem, welche Gemüsearten du im Juli säen und ernten kannst.

Was tun bei Hitze und Trockenheit?

Grundsätzlich gilt auch im Sommer: Wässere deine Pflanzen lieber selten und reichlich statt häufig und mit wenig Wasser. So erhalten auch die unteren Erdschichten Feuchtigkeit. Prüfen kannst du das, indem du deinen Finger tief in die Erde stichst auch die Fingerspitze sollte danach leicht feucht sein.

Baust du dein Gemüse im Hochbeet oder in Balkonkästen an, solltest du allerdings häufiger zur Gießkanne greifen. Die Wände von Hochbeeten und Pflanzkästen erhitzen sich im Sommer, wodurch das Wasser schneller verdunstet als im Gartenbeet.

Um kostbares Wasser zu sparen, empfehlen wir das Wässern in den kühlen Morgenstunden besonders, wenn die Pflanzen schlapp aussehen und dringend Feuchtigkeit benötigen. Morgens verdunstet nämlich weniger Wasser als in der Mittagshitze. Außerdem solltest du nach jedem Wässern fleißig hacken, um die Feuchtigkeit in der Erde zu halten. Auch das Mulchen ist eine prima Möglichkeit, um Wasser zu sparen – ebenso wie das Jäten von unerwünschtem Beikraut, das eurem Gemüse das Wasser wegnimmt.

Achte auf deine Gesundheit

Gärtnerst du längere Zeit im prallen Sonnenschein, solltest du deine Haut gut schützen: Etwa mit einer Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor, einem schattenspendenden Hut und langer, luftiger Kleidung – zum Beispiel aus Leinen.

Generell empfehlen wir im Hochsommer, deine Gartentätigkeiten in die kühleren Morgen- und Abendstunden zu verlegen. Hast du einen empfindlichen Kreislauf, versuche das Ackern bei starker Hitze ganz zu vermeiden. Und denke daran, viel zu trinken, denn nicht nur unsere Pflanzen brauchen Wasser!

Ansicht einer Balkonbrüstung mit Pflanzkästen und Töpfen durch die offene Balkonflügeltür

Pflanzensitting in der Urlaubszeit

Fährst du über die Sommermonate in den Urlaub? Damit auch deine Pflanzen eine gute Zeit verbringen, organisiere dir rechtzeitig eine*n Pflanzensitter*in: Zu den wichtigsten Aufgaben gehört das regelmäßige Wässern. Helfer*innen mit grünem Daumen können natürlich auch das Hacken und Jäten übernehmen. Oder leite gleich den aktuellen Ran ans Gemüse!-Newsletter weiter!

So kannst du dich bei deiner Rückkehr über prächtig gewachsenes Gemüse freuen. Vergiss anschließend nicht, dich bei deiner*m Pflanzensitter*in zu bedanken – wie wär’s zum Beispiel mit frisch geerntetem Gemüse?

Biegen und brechen: So geizt du Tomatenpflanzen aus

Zeigen sich bei deinen Tomatenpflanzen erste Geiztriebe? Dann steht jetzt das Ausgeizen ganz oben auf deiner To-do-Liste!

Was sind Geiztriebe?

Wachsen zwischen dem dicksten Stamm der Pflanze (Haupttrieb) und den Trieben mit Blättern kleinere Triebe? Dann handelt es sich um Geiztriebe. Diese geizen mit Früchten und bilden dafür mehr Laub. Das heißt für dich: weniger Tomaten bei der Ernte. Aus diesem Grund solltest du deine Tomatenpflanzen regelmäßig auf Geiztriebe hin untersuchen und diese entfernen. Entfernte Geiztriebe ergeben übrigens prima Mulchmaterial.

Hoch hinaus: Rankhilfen für deine Bohnen, Gurken und Tomaten

Einige Gemüsepflanzen wachsen in die Höhe, werden mit einer zunehmenden Anzahl an Früchten schwer und können ohne helfende Stütze abbrechen. Das gilt zum Beispiel für Bohnen, Tomaten und Gurken. Für welche Rankhilfen du dich entscheidest, hängt auch davon ab, wo sich deine Beete oder Balkonkästen befinden:

  • Stäbe und Stangen: Stecke Bambusstäbe, Holz- oder Metallstangen in etwa 10 cm Abstand von deinen Bohnenpflanzen in die Erde. Tomaten solltest du mit dem Haupttrieb an den Stab binden – achte dabei auf große, lockere Schlaufen, da der Haupttrieb noch wächst und dicker wird. Für Tomaten eignen sich auch Spiralstäbe aus Metall, in die du den Haupttrieb vorsichtig hineinlegst. Bei Gurken reicht es, wenn du sie am Anfang vorsichtig um die Rankhilfen wickelst – sie klettern später selbstständig weiter nach oben.
  • Senkrecht gespannte Schnüre: Baust du Bohnen auf dem Balkon an, kannst du eine Schnur mittels Haken senkrecht zur Balkondecke hin spannen, damit deine Bohnenpflanzen daran emporklettern können.
  • Zäune: Du hast einen Gartenzaun am Beet? Dann pflanze deine kletterfreudigen Bohnen doch direkt am Zaun – das spart dir das Aufstellen einer Rankhilfe.
  • Gitter oder Spaliere: Für Gurken und Bohnen eignen sich auch Holzgeflechte oder Spaliere, die du am besten an einer Hauswand befestigst oder anlehnst.

Wie hoch die Rankhilfen sein sollten, hängt von der Wuchshöhe der Pflanze ab. Diese Informationen kannst du in der Regel den Saatguttütchen entnehmen.

drei gegeneinander gelehnte Äste auf einem Gemüsebeet

Gärtnern mit Kindern

Rankhilfen basteln

Selbst gemachte Rankhilfen sind ein großer Bastelspaß für die ganze Familie. Sucht gemeinsam größere Äste (kräftigere Bambusstäbe funktionieren auch), steckt sie vorsichtig um die Pflanze herum in die Erde und lehnt sie so aneinander an, dass sie sich wie bei einer Zeltkonstruktion gegenseitig stützen. Verbindet die Äste dann am Kontaktpunkt mit einer Schnur.

Etwas aufwendiger ist folgende Variante: Steckt zwei stabile Äste parallel vor den Pflanzen fest in die Erde und knotet ein Geflecht aus Paketschnur oder Sisalkordel, das ihr zwischen den Ästen festzurrt (siehe Bild unten). So können eure Pflanzen in die Höhe und in die Breite klettern.

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