Die GemüseAckerdemie ist ein Bildungsprogramm von Acker

Acker News 03. April 2025 Judith Holly

Schulgarten: 60 Ideen rund ums Garteln in der Schule (Ideen 1 bis 7)

Grundschulkinder gärtnern in ihrem Schulgarten © Acker e. V. / Katharina Kühnel

Ein Schulgarten schafft prägende Naturerlebnisse für Kinder und ermöglicht es ihnen, die Natur mit allen Sinnen zu erleben. Ihr wollt auch einen Schulgarten anlegen? Hier kommen die ersten 7 von insgesamt 60 Ideen und Inspirationen zum Gemüseanbau mit Kindern an Volksschulen.

Gestaltung des Schulgartens: Von der ersten Idee bis zur Umsetzung

Wir bei Acker sind überzeugt, dass eine zukunftsfähige Gesellschaft die Natur und Lebensmittel wertschätzt. Deshalb setzen wir uns dafür ein, prägende Naturerlebnisse für Kinder und Erwachsene zu schaffen. In unseren Bildungsprogrammen lernen Schul- und Kindergartenkinder, woher das Essen auf unseren Tellern kommt. Auf der schuleigenen Ackerfläche oder den Grünflächen des Kindergartens bauen sie gemeinsam mit Lehrer*innen und Pädagog*innen Gemüse an. 

Wenn ihr auch einen Schulgarten für eure Volksschule gestalten möchtet, erfahrt ihr in unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung alles vom ersten Gespräch mit der Schulleitung, über die Auswahl der Ackerfläche auf dem Schulgelände bis hin zur Planung der Beete. 

Aus unseren Erfahrungen der letzten 10 Jahre haben wir eine umfangreiche Liste mit Ideen und Vorschlägen rund um den Schulgarten zusammengestellt und diese in folgenden Rubriken zusammengefasst:

Ideen 1-7: Anregungen und Tipps rund um die Beetplanung (Dieser Artikel)

Ideen 8-16: Mehr Biodiversität im Schulgarten (folgt)

Ideen 17-19: Anzucht, Pflege und Saatgutvermehrung (folgt)

Ideen 20-30: Praktische Bauprojekte für den Schulgarten (folgt)

Ideen 31-34: Saisonale Aktivitäten (folgt)

Ideen 35-36: Pflanzenschutz und Bewässerung (folgt)

Ideen 37-38: Natur entdecken (folgt)

Ideen 39-41: Platzsparendes Garteln (folgt)

Ideen 42-46: Einfache Ideen für mehr Umweltbewusstsein (folgt)

Ideen 47-54: Inspirierende Projekte und Dokumentation (folgt)

Ideen 55-56: Ernte genießen (folgt)

Ideen 57-60: Schulgarten vernetzen und sichtbar machen (folgt)

Lasst euch inspirieren, entwickelt die Ideen für euren Schulgarten weiter und schreibt uns, wenn ihr selbst Vorschläge oder weitere Anregungen zum Thema Gemüseanbau mit Kindern habt!

Ihr braucht Unterstützung bei der Umsetzung eurer Schulgarten-Ideen?

Dann ist die Teilnahme an der GemüseAckerdemie für eure Schule genau das Richtige. Wir sind für euch da und beraten euch kostenlos zur Teilnahme und zu den wichtigsten Rahmenbedingungen. 


Projekt Schulgarten

Der Ablauf als Schritt-für-Schritt-Anleitung 

Bevor das erste Saatgut in die Erde kommt, sind einige organisatorische Schritte notwendig. Idealerweise befolgt ihr folgende Schritte auf dem Weg zu eurem Schulgarten-Projekt:  

Schritt 1: Mitstreiter*innen gewinnen   

Bevor es in die Umsetzung geht, müssen andere von der Idee für einen Schulgarten erfahren. Denn euer Gemüse möchte das ganze Jahr gut betreut werden. Sprecht mit euren Kolleg*innen (z. B. in der Pause im Lehrerzimmer) über eure Ambitionen, Wünsche und vor allem die Vorteile eines Schulgartens an eurer Schule. Am Anfang ist es vor allem wichtig, eure eigene Begeisterung zur Motivation der Kolleg*innen einzusetzen. Denn damit wird es wahrscheinlicher, dass ihr gemeinsam einen Schulgarten einrichtet.  

Schritt 2: Mit der Schulleitung sprechen  

Findet heraus, wer darüber entscheidet, einen Schulgarten anzulegen. Ist es die Schulleitung, ein Träger oder das gesamte Kollegium? Wen müsst ihr überzeugen oder motivieren, mit anzupacken? Wer entscheidet über Budgets? Am besten beginnt ihr damit, Personen zu überzeugen, die euch nahestehen oder ähnliche Werte vertreten wie ihr. Gemeinsam könnt ihr einen Arbeitskreis einrichten. Geht dann den nächsten Schritt und sprecht gut vorbereitet die Entscheider*innen an.  

Schritt 3: Unterstützung abklären  

Wenn ihr einen ganzheitlichen, professionellen Schulgarten plant und diesen auch in den Unterricht einbinden wollt, ist die Teilnahme an der GemüseAckerdemie genau das Richtige für euch. Wir informieren euch gerne unverbindlich über die Möglichkeiten.  

Möchtet ihr euren eigenen Weg gehen? Das ist natürlich auch in Ordnung. Wichtig ist, anzufangen! Auf geht’s!  

Schritt 4: Den richtigen Ort auf dem Schulgelände auswählen  

Herzlichen Glückwunsch zum ersten Erfolg! Ihr habt alle Beteiligten von eurer Idee überzeugt! Das ist ein großer Schritt und gibt euch den Rückenwind. Nun, da die Entscheidung für die Einrichtung eines Schulgartens getroffen wurde (ob mit oder ohne die Unterstützung der GemüseAckerdemie), geht es an die sorgfältige Planung.  

Die Auswahl des richtigen Ortes für einen Schulgarten auf dem Schulgelände erfordert gründliche Überlegungen. Hier sind einige Schritte, die euch bei der Suche nach dem idealen Standort helfen können:  

  1. Klärt ab, welche Fläche auf dem Schulgelände verfügbar ist, um eure Schulgartenideen umzusetzen. Dazu müsst ihr als Erstes wissen, wo sich Zufahrten und Stellflächen für die Feuerwehr befinden. Denn auf diesen darf kein Schulgarten angelegt werden.
  2. Findet dann eine Ecke auf dem Schulgelände, die ausreichend Sonnenlicht erhält. Es sollten im Frühjahr nicht weniger als sechs Stunden am Tag sein. Hohe Gebäude oder große Bäume sind leider hinderlich und sollten nicht direkt an den Schulgarten grenzen. Die Fläche muss aber nicht ungenutzt bleiben – gegebenenfalls findet hier die Geräteschupfen Platz. Mehr dazu später.
  3. Messt nun die potenziellen Flächen, am besten zur Mittagszeit, aus. So seht ihr gleich, wie viel Sonne auf die Fläche fällt. Je nachdem, wie viele Kinder im Schulgarten mitarbeiten werden, sollte die Fläche mindestens 30 m² bis 50 m² betragen. Beginnt lieber etwas kleiner, als dass ihr gleich einen großen Acker anlegt.
  4. Überprüft die Bodenqualität auf diesen Flächen des Schulgeländes. Schwere Lehmböden mit Staunässe, Schotter oder stark verdichteter Boden können die Gartenarbeit erschweren. Ihr könnt selbst herausfinden, ob der Boden locker ist und einen Humusanteil hat. Das kann man mit der Schüttelprobe herausbekommen. Wichtig ist aber vor allem, dass er nicht schadstoffbelastet ist. Im Rahmen der Teilnahme an dem Bildungsprogramm GemüseAckerdemie nimmt Acker Österreich deshalb eine Bodenprobe zur wissenschaftlichen Analyse im Labor. Erfahrt mehr auf den Seiten der Bildungsprogramme!
  5. Wählt einen Ort, der für eure Schüler*innen leicht erreichbar ist. Es sollte genügend Platz vorhanden sein, um in Gruppen zu arbeiten. Achtet auch auf die Sicherheit der Schüler*innen und wählt möglichst einen Ort, der von anderen schulischen Aktivitäten, wie dem Sportunterricht, getrennt ist.
  6. Beachtet die Umgebung des Schulgeländes. Wenn der Schulgarten in der Nähe von Klassenzimmern liegt, stellt sicher, dass er den Unterricht nicht stört. Vermeidet auch Orte, die von stark befahrenen Straßen oder anderen störenden Einflüssen umgeben sind. 
  7. Habt ihr eine vielversprechende Fläche gefunden, stellt sicher, dass der gewählte Ort in der Nähe einer Wasserquelle liegt. Die Bewässerung des Schulgartens ist entscheidend, daher ist ein bequemer Zugang zu Wasser wichtig. Es sollte zumindest ein nahegelegener Wasserhahn oder große Regenspeicher vorhanden sein. Aufgestellte Regentonnen am Schulgarten oder lange Gartenschläuche sind Möglichkeiten, die Wasserversorgung zu optimieren. 
  8. Prüft die Schulpolitik und eventuelle Vorschriften bezüglich der Nutzung des Schulgeländes. Stellt sicher, dass ihr alle erforderlichen Genehmigungen einholt, bevor ihr mit dem Anlegen des Schulgartens beginnt. 

Es kann hilfreich sein, das Schulpersonal, eure Schüler*innen sowie andere Beteiligte in den Entscheidungsprozess einzubeziehen, um eine breitere Perspektive zu erhalten und sicherzustellen, dass der gewählte Ort den Bedürfnissen und Anforderungen der Schule, des Kollegiums und nicht zuletzt der Kinder entspricht.  

Vielleicht habt ihr die Liste für eine geeignete Fläche für euren Schulgarten gelesen und gedacht: "Das haben wir alles nicht. Wahrscheinlich finden wir keine passende Fläche für einen Schulgarten." In diesem Fall meldet euch einfach unverbindlich bei der GemüseAckerdemie. Unsere Expert*innen gehen dann gemeinsam mit euch die Möglichkeiten auf eurem Schulgelände durch. In über 1.800 Einrichtungen im deutschsprachigen Raum haben wir bereits aktive Gärten angelegt, oft sogar dort, wo es zunächst kaum möglich schien, eine geeignete Fläche zu finden.  

Schritt 5: Beete planen  

Im Herbst (vor der nächsten Anbausaison) müsst ihr eine Entscheidung treffen: Möchtet ihr im kommenden Jahr klassische Gemüsebeete oder Hochbeete anlegen? Man kann zwar auch Gemüse, wie Paradeiser oder Gurken, in Kübel pflanzen oder mit Erdäpfelsäcke planen. Direkt in der Erde wächst es aber am besten. Übrigens: Man kann Gemüse auch im Klassenzimmer beim Wachsen beobachten.

Ein Gemüsegarten kann viel Arbeit bedeuten. Zur Inspiration schaut ihr euch am besten in einer Bibliothek nach Fachliteratur um, schaut euch ein paar Videos von Gärtner*innen im Internet an, oder kontaktiert Acker Österreich und holt die GemüseAckerdemie zu euch. Für unsere Programme haben wir eine Fruchtfolge entwickelt, die kindgerecht, lehrreich und nachhaltig ist. 

Wenn ihr eigene Beete mit Stift und Papier oder am Computer plant, dann achtet auf die genauen Abmessungen der vorhandenen Fläche, auf Wege zwischen den Beeten und nicht zu breite Beete, damit die Schulkinder die Pflanzen erreichen können, ohne ein Beet betreten zu müssen. Weitere Ideen und Tipps für die Beetplanung eures Schulgartens findet ihr hier. 

Schulgarten Ideen 1-7

Inspirationen rund um die Beetplanung

Die richtige Beetplanung ist der Schlüssel zu einem erfolgreichen Schulgarten. Mit durchdachten Konzepten und kreativen Ideen können Kinder spielerisch lernen, wie man Gemüse anbaut und pflegt. In diesem Abschnitt stellen wir euch sieben Ansätze vor, die nicht nur den Ertrag maximieren, sondern auch den Spaß am Gärtnern fördern. Von der Planung mit der GemüseAckerdemie und der Fryd-App über den Bau von Beetbegrenzungen bis hin zu Hochbeeten, Erdäpfeltürmen und Schneckenbarrieren – hier erfahrt ihr, wie ihr euren Schulgarten effizient und nachhaltig gestalten könnt. 

Idee 1: Den Schulgarten mit der GemüseAckerdemie planen  

Die Schulen, die im Rahmen des Bildungsprogramms Gemüse anbauen, können auf von uns kuratierte Anbaupläne zugreifen. Ihr möchtet, dass wir euch unter die Arme greifen? Dann informiert euch über die Zusammenarbeit mit Acker.  

Das bekommt ihr z. B. bei der GemüseAckerdemie:  

Wir möchten den Pädagog*innen die Teilnahme an unserem Programm so einfach wie möglich machen. Deshalb stellen wir alles Wichtige bereit:  

  • Anbauplanung und Hilfe bei der Ackereinrichtung 
  • Lieferung von Saatgut und Jungpflanzen
  • Hintergrundwissen und aktuelle Hinweise für die Ackerpflege auf unserer digitalen Lernplattform 
  • Materialien für den Einsatz im Unterricht und auf dem Acker für die 1. bis 6. Klasse  
  • Fortbildungen und Pflanzworkshop für Lehrer*innen  
  • Ganzjährige persönliche Beratung per E-Mail und Telefon 

  Erfahrt mehr über die Vorteile der GemüseAckerdemie!    

Idee 2: Beete mit der Fryd-App planen  

Wenn ihr eure Beete für den Schulgarten auf dem Zeichenbrett planen möchtet, dann ist die App-Fryd als digitaler Helfer eine gute Idee! Mit der App könnt ihr das Lieblingsgemüse der Schülerinnen und Schüler auswählen und die Aussaat bzw. Pflanzung planen. Auch gibt es diverse Anbau- und Gartenpläne von erfahrenen Gärtner*innen, die ihr für euren Schulgarten als Inspiration nutzen könnt.   

Ihr könntet vorher eine Umfrage im Klassenzimmer machen und so das beliebteste Gemüse herausfinden. Fryd hilft euch dann, gute und schlechte Nachbarn zu finden und stets den Überblick zu behalten.   

Idee 3: Eine Beetbegrenzung bauen  

An eurer Schule habt ihr den Entschluss gefasst, einen Schulgarten bzw. Gemüsegarten zu schaffen. Super! Auch eure Beetplanung ist abgeschlossen, sodass ihr nun in die konkrete Umsetzung eurer Ideen für den Schulgarten übergehen könnt. Los geht’s mit den Gemüsebeeten!  

Diese sollten in der Planung so angelegt werden, dass sie von Nord nach Süd ausgerichtet sind. Denn so verschatten größere Kulturen die kleineren Beetnachbarn nicht. Auch solltet ihr die Beete nur so breit planen, dass die Kinder, ohne sie zu betreten, bis in die Mitte greifen können (z. B. zur Ernte). In den meisten Gärten haben sich Beete mit einer Breite von 60–100 cm bewährt.  

Das Bauen einer Beetbegrenzung oder Beeteinfassung im Schulgarten ist eine ästhetische Möglichkeit, die verschiedenen Gartenbereiche zu strukturieren und zu definieren. Wenn ihr dies wünscht, verwendet hierfür idealerweise altes Holz (Stämme, Balken); Steine oder Ziegel sind nicht zu empfehlen, da sie im Sommer heiß werden und die Beete austrocknen. Bezieht dabei gleich die Schulkinder und ggf. sogar die Eltern ein, damit sie von Anfang an involviert sind.   

Idee 4: Wege anlegen  

Wege zwischen den Beeten sind wichtig, damit ihr euch im Schulgarten zwischen den Beeten bewegen könnt, ohne Jungpflanzen oder Keimlinge zu zerstören. Gerade kleineren Kindern fällt es am Anfang noch schwer, sich im Schulgarten zu orientieren. Gut erkennbare Wege helfen ihnen, nicht versehentlich in ein Beet zu treten.  

Beim Anlegen von Wegen in eurem Schulgarten häufen sich die Möglichkeiten: Eure Schüler*innen können zum Beispiel Holzhackschnitzel (naturbelassen!), Rasen- und Heckenschnitt verwenden. Achtet bitte darauf, keinen Rindenmulch in eurem Garten zu verteilen, da dieser den Boden versauert und das Wachstum eures Gemüses beeinträchtigen kann.  

Wenn ihr kreativ werden wollt, können Schüler*innen ihre Kreativität zum Ausdruck bringen, indem sie ihre eigenen Wegplatten für den Schulgarten gestalten. Mit Betonplatten, Mosaikfliesen oder Steinen können sie individuelle Designs erstellen und den Schulgarten verschönern. Ihr müsst die Platten oder Fliesen nicht zwingend zu einem durchgehenden Weg verlegen; es genügt auch, die einzelnen Elemente mit ein paar Zentimetern Abstand (ein Kinderschritt) zu platzieren. Vielleicht führt ja auch euer Barfußpfad über die Wegplatten durch das Beet?  

Wenn ihr mit Trockenheit zu kämpfen habt, verzichtet aber auf Betonplatten, denn dadurch wird der Boden ebenfalls durch Sonneneinstrahlung erhitzt. Allein schon das Trampeln der Wege plus regelmäßig gelockerte Beete erzeugt auch schon optische Unterschiede.  

Mehr dazu in Idee 60: Fernab der Beete einen Barfußpfad anlegen.   

Idee 5: Ein Hochbeet selbst bauen  

Die Beete (inkl. der Wege) sind auf der Wiese geplant und angelegt. Möchtet ihr darüber hinaus freigegebene Flächen eures Schulhofs optimal ausnutzen? Dann ist es eine gute Idee, Hochbeete dort aufzustellen, wo der Boden versiegelt ist und nicht aufgebrochen werden kann (vielleicht verlaufen hier Abwasserrohre oder Leitungen, z. B. von einer Erdwärmepumpe?).  

Hochbeete sind sehr komfortabel, im Stehen oder sogar mit einem Rollstuhl erreichbar und überall aufstellbar, auch an jenen Plätzen auf dem Schulgelände, wo keine klassischen Grünflächen sind.  

Die Schüler*innen können zusammenarbeiten, um ein Hochbeet aus neuen oder alten Holzbrettern oder auch aus anderem recycelten Material zu bauen und es mit Blumen, Gemüse oder Kräutern zu bepflanzen. Ihr könnt klassische Gemüsebeete in eurem Schulgarten auch durch Hochbeete ergänzen, um einfach mehr Abwechslung zu bekommen.  

Material-Ideen für Hochbeete im Schulgarten:  

  • Restholz oder Palettenbretter (jedoch nur, wenn die Herkunft klar ist, da sonst z. B. schwerölbelastet)
  • Natursteinmauern 
  • Recycelte Materialien wie alte Badewannen
  • Pflaster oder Ziegelsteine 
  • Betonblöcke oder -platten 

  Wie ihr und eure Schüler*innen ein Hochbeet richtig befüllt, erfahrt ihr in dem Artikel “Gemüseanbau im Hochbeet – so geht’s!”    

Beachtet aber auch die Nachteile von Hochbeeten:  

  • Man muss mehr gießen, weil Feuchtigkeit an vier Seiten verdunstet 
  • Man muss alle zwei bis drei Jahre nachfüllen, weil Schichten sich zersetzen
  • Pflanzen sind weniger resilient, weil sie nicht ihre volle Wurzellänge entfalten können (vor allem auf versiegelten Flächen) 

Idee 6: Erdäpfeltürme errichten  

Schüler*innen können Erdäpfeltürme im Schulgarten errichten. Mit etwas Geschick können die Schüler*innen (ggf. mit Hilfe der Eltern, des Schulwärt*innen-Teams oder der Lehrer*innen) aus Maschendraht eigene Türme bauen. Ihr könnt die Erdäpfeltürme wie ein Hochbeet mit Mulchmaterial schichten. Die Wände bzw. die Ränder werden mit Stroh ausgekleidet. Erdäpfeltürme sparen Platz in eurem Schulgarten und ermöglichen eine reiche Erdäpfelernte. Eine Tür im Turm erleichtert euch die Ernte, denn so kommt ihr einfacher an die Knollen. Pro Sack bzw. Turm gebt ihr einen Pflanzerdapfel in die Erde. Wichtig ist, dass die Erdäpfel stets mit Erde bedeckt sind, damit sie nicht grün und damit ungenießbar werden.   

Idee 7: Schneckenbarrieren aufstellen oder Schnecken absammeln   

Habt ihr mit den Schüler*innen geplant, knackigen Salat oder Mangold zu kultivieren? Das ist eine großartige Idee, denn Salate wachsen schnell und sind an vielen Orten als Jungpflanzen erhältlich. So sind relativ einfach Erfolge zu erzielen. In Acht nehmen solltet ihr euch aber vor Fressfeinden, wie Nacktschnecken. Besonders verbreitet ist die Spanische Wegschnecke!  

Spanische Wegschnecken sind ein bekannter und ungeliebter Fressfeind im Gemüsegarten. Sie bevorzugen es, junge Salatpflanzen oder Mangold anzuknabbern. Kleine Gruppen von Schnecken, die sich in eurem Garten ausbreiten, könnt ihr einfach absammeln und dann entsorgen.  

Die Spanische Wegschnecke hat einen berühmt-berüchtigten natürlichen Feind im Schulgarten: Den Tigerschnegel. Moment! Den was?! Ein Tiger in der Schule? Der Tigerschnegel frisst die Eier anderer Schnecken …

Hier ein paar Fakten zum Tigerschnegel: 

  • Frisst Pilze, Moose und organische Abfälle (tote Pflanzen, Tiere)  
  • Frisst auch Nacktschnecken-Eier, aber meist eher als Beikost 
  • Reviertier: beißt andere Schnecken, damit sie verschwinden und laufen gleiche Routen (20-25m/Nacht)
  • Ist kein eigentlicher Schneckenjäger, aber er vertreibt sie aus ihrem Bereich 
  • Frisst nur 5-10% frisches Material 
  • Wärmeliebend  
  • Gern auch am/im Komposthaufen
  • Kompostwürmer fressen sehr gern den Kot der Schnecken und ist Basis für die gute Wurmerde  
  • Vermehrt sich nicht so schnell wie andere Schnecken 
  • Eier sind leicht durchscheinend 
  • Förderung: Bereiche mit vermoderten Holz 
  • Alte Bäume brauchen sie zur Paarung (klettern hoch, und fädeln sich runter)
  • Alte Schächte als Nachbau von Höhlen, in denen sie sich gern aufhalten 
  • Größter Feind ist das Schneckenkorn 
Eine graubraune Nacktschnecke mit leopardenartiger Zeichnung auf steinigem Untergrund

Ein weiterer Fressfeind von Nacktschnecken ist der Igel. Wie du eine Igelfreundliche Umgebung schaffst, erfährst du bei der Idee 10 “Ein Igelhaus bauen“

Manche Handwerker*innen aus der Garten-Szene schwören auf Schneckenzäune aus verzinktem Stahlblech oder Kupfer mit einem „Überhang“. Diese sollen angeblich unüberwindbar sein! Bevor ihr euch hierfür entscheidet, solltet ihr jedoch prüfen, welche Kosten und Materialmengen auf euch zukommen. Zudem sind gerade Kupferzäune eine kostspielige Angelegenheit, mit bedingter Wirkung. 

Günstiger ist eine Schneckenbarriere aus einem gestreuten Ring Steinmehl. Schnecken vermeiden mehlige Materialien, da sie beim Überqueren an ihnen haften bleiben. Scharfkantige Barrieren (wie zum Beispiel frische Eierschalen) hindern die Schnecken eher nicht. 

Aus unserer Erfahrung ist es am einfachsten, Holzbretter oder dünne Baumstämme, die ihr als Beetbegrenzung nutzt, morgens umzudrehen und die sich dort aufhaltenden Nacktschnecken abzusammeln und zu beseitigen. Da es nur wenige Igel gibt, die die Schneckenpopulation regulieren können, müsst ihr die Schnecken auf möglichst humane Weise töten. Bitte seht davon ab, die gesammelten Schnecken in der Natur auszusetzen, da sie dort massive Schäden anrichten können. 

Die Spanische Wegschnecke („Nacktschnecke“) ist eine invasive Art, die in vielen Regionen eine ernsthafte Bedrohung für das ökologische Gleichgewicht darstellt. Aufgrund fehlender natürlicher Feinde und optimaler Lebensbedingungen hat sich die Spanische Wegschnecke in vielen Gebieten rasant und unkontrolliert verbreitet. Diese Ausbreitung führt zu erheblichen Schäden in Gärten, landwirtschaftlichen Flächen und auch in natürlichen Lebensräumen, da sie heimische Pflanzen und Tiere verdrängt. 

Um die Ausbreitung der Spanischen Wegschnecke einzudämmen und das ökologische Gleichgewicht wiederherzustellen, bleibt leider oft nur eine Maßnahme: das Töten der Schnecken. Diese Notwendigkeit ist unangenehm, und es ist verständlich, dass viele Menschen davor zurückschrecken. Dennoch ist es wichtig zu betonen, dass das Eingreifen zum Schutz der Natur in diesem Fall unvermeidlich ist. 

Wer sich dazu entscheidet, die Spanische Wegschnecke zu bekämpfen, sollte darauf achten, dies möglichst schnell und human zu tun: 

  • Langsame Abkühlung: Das Einfrieren führt zu einer langsamen Abkühlung des Körpers der Schnecke, wodurch sie allmählich in einen Zustand der Betäubung übergeht, bevor sie stirbt. Dieser Prozess wird oft als weniger schmerzhaft angesehen, da die Schnecke möglicherweise keine starken Schmerzempfindungen hat, bevor sie bewusstlos wird.
  • Schmerzfreie Methode: Einfrieren gilt als eine schmerzarme Methode, weil der Prozess relativ langsam und weniger traumatisch ist, besonders wenn die Temperatur allmählich gesenkt wird. 

Im nächsten Artikel der Schulgarten-Ideen-Reihe teilen wir mit euch weitere Ideen zu den Themen "Mehr Biodiversität im Schulgarten" sowie "Anzucht und Vermehrung"