AckerHelfer Atesh im Interview
AckerHelfer Atesh in einem Weizenfeld Ackerdemia e. V.
Seit knapp einem Jahr ist Atesh, 38 und wohnhaft in Berlin, bei der GemüseAckerdemie als AckerHelfer dabei. Im AckerPorträt verrät er uns, wie es dazu kam und was ihn am Ackern mit Kindern besonders begeistert.
Stell dich gerne einmal kurz vor:
Ich bin Atesh und habe ökologische Landwirtschaft studiert, sowie eine Erzieherausbildung gemacht. Zurzeit arbeite ich hauptberuflich als Erzieher.
Wie kam es dazu, dass du als AckerHelfer bei Ackerdemia angefangen hast und seit wann bist du dabei?
Seit April 2019 bin ich am ackern. Ich habe bevor ich als Kita-Erzieher anfing sieben Jahre auf Jugendfarmen gearbeitet. Da mir in meinem jetzigen Alltag die Gartenarbeit zu kurz kam, habe ich mir gezielt einen Träger gesucht, der mit Kindern und Jugendlichen gegärtnert.
Wie sieht ein Einsatz als AckerHelfer aus?
Als Ackerhelfer muss ich mich um das Organisatorische nicht kümmern. Ich komme in einer Kita bzw. in einer Schule an und treffe mich mit anderen Ackerhelfer*innen und der Pflanzleitung. Wir besprechen kurz, wie wir die Aufgaben verteilen und welche Pflanzen / welches Saatgut für heute ansteht. Danach begrüßen wir die Kinder und die Pädagog*innen und teilen uns in kleinere Arbeitsgruppen auf. Jede Kleingruppe bepflanzt mehrere Beetreihen oder sät Saatgut aus. Selbstverständlich gibt es Raum für Fragen, vorweg und während der Pflanzaktion. Nach dem Pflanzen gibt es noch Zeit für Feedback, kooperative Spiele mit Bezug zum Thema und für ein Abschlussritual.
Was macht die Arbeit als AckerHelfer für dich aus?
Wir gehen an die Themen Natur, Ökologie, Ernährung und Nachhaltigkeit sehr fachlich ran, vermitteln diese aber sehr spielerisch. Das ist für mich reizvoll. Ich freue mich, wenn Kinder angeregt werden über etwas nachzudenken, ohne Leistungsdruck zu verspüren. Ich liebe auch die Vielfalt der Berliner und Brandenburger Einrichtungen, da ist keine wie die andere, sowohl räumlich und konzeptionell, als auch in Bezug auf die Kinder, Jugendlichen und Pädagog*innen.
Hast du eine besondere Erinnerung an einen AckerHelfer-Einsatz?
Die Arbeit als Ackerhelfer ist eine schöne Abwechslung und auch Ergänzung zu meinem Arbeitsalltag. Ich lerne viele Menschen kennen und beobachte ihre Herangehensweise an das Ackern und die Pädagogik. Dadurch lerne und reflektiere ich viel. Sehr zum Lachen bringen mich lustige Wortschöpfungen der Kinder. Mein persönlicher Favorit ist "Saueranfall" (für Sauerampfer)!
Was hast du bei der GemüseAckerdemie gelernt?
Ich habe gelernt was Palmkohl ist! Und das Pflanzen mit viel weniger Wasser auskommen, wenn man sie daran gewöhnt. Außerdem lerne ich immer wieder etwas über mich, denn Kinder sind gut darin einem sein eigenes Verhalten und seine Fähigkeiten zu spiegeln.
Hattest du vorher schon Erfahrung im gärtnerischen Bereich?
Ja, ich habe in Kassel ökologische Landwirtschaft studiert, habe auf zwei Kinderbauernhöfen gearbeitet und bei einem Nachbarschaftsgarten geackert. Aber es ist auch möglich, sich ohne Vorerfahrungen gut als Ackerhelfer*in zu machen. Schließlich lernen wir alle voneinander!
Vielen Dank für deinen Einsatz als AckerHelfer und für das schöne Interview, lieber Atesh!
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