Acker Porträt 28. September 2023

AckerPorträt – WABE-Kita Am Reesenbüttel in Ahrensburg

AckerPorträt, WABE-Kita Am Reesenbüttel in Ahrensburg Margit Mair - WABE e.V.

  • Bundesland: Schleswig-Holstein 
  • Anzahl Kinder: 32 (22 Elementar //10 Krippe) 
  • Anzahl AckerKinder: 15 – 18 Elementar // 5 – 6 Krippe 
  • Anzahl Erzieher*innen: 7 
  • Anzahl AckerErzieher*innen: 3 
  • AckerKita seit: Frühjahr 2023 
  • Größe des Ackers: 8 Beete

Könnt ihr euch unseren Leser*innen einmal vorstellen? (Wie lange arbeitet ihr schon in der Kita? Was macht euch besonders Spaß? Was macht ihr, wenn ihr nicht arbeitet?) 

Wir sind drei feste AckerErzieherinnen in der Kita: Die Leitung, eine Pädagogin aus der Krippe und eine Pädagogin aus dem Elementarbereich. Wir arbeiten zwischen einem und drei Jahren in der WABE-Kita Am Reesenbüttel. Wir sind gerne aktiv mit den Kindern, verbringen viel Zeit draußen, planen Ausflüge und lassen die Kinder einfach Kinder sein. Wenn wir nicht arbeiten, verbringen wir Zeit mit unseren Liebsten und kümmern uns mit viel Liebe um Heim und Garten – mal mit großen und manchmal mit kleinen Baustellen.

Was zeichnet eure Kita aus? 

Wir sind eine kleine, familiäre Kita und verfolgen für die Kinder die Offene Pädagogik der Achtsamkeit. Wir nehmen die Kinder als Selbstgestalter*innen ihrer eigenen Persönlichkeit wahr und fordern und fördern sie in ihren Entscheidungen. Die WABE-Kita Am Reesenbüttel ist naturnah und umgeben von vielen Bäumen, Sträuchern und Wanderwegen. Unser Garten lädt zum Toben und Entdecken ein – und seit diesem Frühjahr auch zum Ackern und Erleben.  

Warum seid ihr AckerErzieher*innen geworden? 

Uns ist es wichtig, dass die Kinder lernen und selbst erleben dürfen, wo ein Teil unserer Nahrung herkommt und wie viel Zeit und Liebe in jedem Gewächs steckt. So lernen sie, das Essen mehr wertzuschätzen. Wir lernen gemeinsam mit den Kindern jeden Ackertag etwas Neues dazu und können die Natur, zu der auch viele kleine Tieren in unseren Beeten gehören, aus Kindersicht noch einmal neu entdecken. 

Wie hat sich deine Arbeit durch die AckerRacker geändert? 

Wir sind viel bewusster mit den Kindern in der Natur unterwegs, und die Kinder entwickeln mehr Interesse an ihrer Umgebung. Deswegen haben wir angefangen, neben dem Acker auch Baumkunde zu betreiben. Dafür haben wir uns vorher natürlich schlau gemacht und uns in das Thema eingearbeitet. 

Welchen Einfluss haben die AckerRacker auf deine Kita und die Kinder? 

Auf dem Acker lernen die Kinder die Beschaffenheit des Bodens kennen, entdecken, wie sich das Wetter auf den Boden und die Pflanzen auswirkt und wie wichtig die Pflege der Pflanzen ist. Nebenbei lernen wir viele kleine und größere Tiere kennen. Das geerntete Obst und Gemüse verarbeiten wir auf unterschiedliche Art und Weise: Wir probieren es direkt vom Feld, haben verschiedene Gemüsesäfte gemacht und experimentiert, was wir alles von der Pflanze nutzen können. Eine tolle Erfahrung für die Kinder war es, aus den einzelnen Gemüsesorten unterschiedliche Chips herzustellen.  

Was war für dich die schönste Erfahrung auf dem Acker? 

Die erste Ernte hat uns Pädagog*innen stolz gemacht und bei den Kindern echtes Staunen ausgelöst. Das hat uns dazu angespornt, weiter in die Materie des Ackerns einzutauchen. Ackern hat keine Altersgrenze: Bei uns ackern auch die Kleinsten schon mit, sie entdecken und erfühlen die Pflanzen und suchen im Garten nach Regenwürmern für unseren Acker. Auch Unkraut ziehen funktioniert super mit den ganz kleinen Kindern. 

Was würdet ihr Kitas und Erzieher*innen raten, wenn sie noch unentschlossen sind, ob sie am AckerRacker-Programm teilnehmen wollen? 

Traut euch! Man wächst gemeinsam mit seinem Acker und kann verschiedene Methoden entwickeln, den Acker in den pädagogischen Alltag einzubeziehen. Man lernt mit und durch die Kinder das Wunder der Natur neu kennen und schätzen. 

Gibt es sonst noch etwas, was ihr mit unseren Leser*innen teilen wollt? 

Jeder Acker ist ein Gewinn für die Kinder und für uns Erwachsene. Niemand erwartet Perfektion – und eine Ernte kann und darf auch mal schiefgehen