Schneck lass nach: So wirst du Nacktschnecken los
Mundraub im Beet? Mit unseren Tipps gegen Schneckenfraß hast du dein Gemüse bald wieder für dich. © Foto: pixabay | HelgaKa
Kahl statt Kohl: So leergefressen grüßen derzeit viele Beete ihre Besitzer*innen – Nacktschnecken sei Dank. Doch was sind die Gründe für das gehäufte Schneckenaufkommen und was kannst du tun, um dein Gemüse zu schützen?
Eingeschleimt: Daher kommen die Schneckenmassen
Nach mehreren Dürrejahren sind die letzten beiden Jahre wieder niederschlagsreicher. Was unsere Gemüsepflanzen freut, ist auch für die Weichtiere ein wahrer Festivalsommer: Nacktschnecken zieht es bei feuchter Witterung scharenweise ins Grüne und Saftige – besonders beliebt: Gemüsebeete.
Der neue Superstar unter den Nacktschnecken ist die Spanische Wegschnecke: Die rotbraun gefärbten Tiere sind wahre Kletter-Asse und können sogar Hochbeete erklimmen und Umzäunungen überwinden – nur Balkongärtner*innen bleiben in der Regel von ihnen verschont. Hinzu kommt, dass die Bestände der Kröten und Igel seit Jahren schrumpfen. Das bedeutet auch: immer mehr ungefressene Schnecken.
Grüne, saftige Pflanzen – die haben Nacktschnecken zum Fressen gern. Wikimedia Commons | Xauxa
Siehst du den auffällig gemusterten Tigerschnegel im Beet, frohlocke: Er frisst andere Nacktschnecken und deren Eier. pixabay | Cimabue
Auch Weinbergschnecken werden deinem Gemüse in der Regel nicht gefährlich. unsplash | Olivier Piau
Mit diesen 7 Tipps schützt du dein Gemüse vor Schneckenfraß
- Mechanische Hindernisse: Schneckenzäune mit abgewinkelter Kante, Schutzstreifen aus Sand oder Kies und Kupferbänder können Nacktschnecken fernhalten. Gegen die Spanische Wegschnecke sind diese Barrieren eher nutzlos, sie klettern einfach drüber.
- Anti-Schnecken-Anstriche auf ökologischer Basis wie Schnexagon und ähnliche erschweren Schnecken das Hochklettern an Hochbeeten.
- Schneckenbretter: Gieße den Boden, lege alte Bretter rund um deine Beete und Hochbeete aus und kleine Äste darunter, so dass die Bretter mit etwas Zwischenraum über dem Boden liegen. Der feuchte Boden lockt die Schnecken an, die tagsüber unter den Brettern Schutz vor dem Sonnenlicht suchen. So kannst du sie einfach absammeln.
- Pfleg dein Beet: Regelmäßiges Hacken macht den Boden feinkrümelig und trocken – das mögen die feuchtigkeitsliebenden Schnecken nicht. Putze deine Pflanzen regelmäßig, entferne also kranke und faulige Blätter – denn die locken Schnecken an. Und natürlich regelmäßig ernten, sobald die Pflanzen erntereif sind: So schlägst du Schnecken ein Schnippchen.
- Zauberstaub: Dafür benötigst du etwas Gesteinsmehl, fein gemahlenen Ton oder einfach staubfeine, trockene Erde. Stäube deine Pflanzen gründlich damit ein – das verdirbt den Schnecken den Appetit. Nach stärkeren Regenfällen wiederholen.
- Wässere morgens: Schnecken sind besonders abends und nachts aktiv. Gießt du deine Pflanzen morgens, trocknen sie bis zum Abend etwas ab – und werden für Schnecken weniger attraktiv.
Hacken macht die Erde trockener und entwurzelt kleinere Beikräuter. Acker e. V. | Lena Giovanazzi
Wasser marsch – am besten früh morgens. Nadine Stenzel
Mit „Zauberstaub“ kannst du Schnecken von deinen Pflanzen fernhalten. Acker e. V.
- Hol dir Schneckenfresser ins Beet: Bei vielen Tieren rund ums Beet stehen Nacktschnecken auf der Speisekarte. Neben den Tigerschnegeln sind vor allem Kröten, Igel und Vögel als Schneckenschreck bekannt. In unserem Artikel erfährst du, wie du deinen Garten tierfreundlich gestaltest.
- Absammeln: Morgens und nach Regenfällen findest du die meisten Schnecken im Beet. Sammle sie in einem großen Glas und entsorge sie – jedoch besser nicht in Nachbars Garten oder im Wald, wo sie andere Schneckenarten verdrängen können. Besser eignen sich städtische Hundewiesen zur Schneckenübersiedlung, denn die Tiere fressen unter anderem Hundekot.
Kleine Galerie der Schnecken-Gourmets: Igel ... unsplash | Alicja Gancarz
Kröten ... pixabay | NoName_13
... und viele Vogelarten wie diese Laufenten, oder auch Amseln, Stare und Elstern. pixabay | RiO75
Übrigens sind Schnecken bei zahlenmäßig überschaubarem Vorkommen durchaus nützlich: Als Teil des ökologischen Gleichgewichts fressen sie tote Kleinsttiere und verwesende Pflanzenteile – und helfen so bei der natürlichen Humusbildung.