Mitmachen 28. Februar 2023

Gemüseanbau auf dem Balkon – so geht's!

So bereitest du deinen Balkon für den Gemüseanbau vor.

Du hast einen Balkon und möchtest schon bald deine eigenen Radieschen, Kartoffeln und Salate ernten? Hier erfährst du, wie du deinen Balkon zum Gemüseparadies machst!

Welcher Balkon eignet sich für den Gemüseanbau?

Am besten wächst Gemüse auf Ost- und Westbalkonen. Zeigt dein Balkon nach Süden, wird er sich im Sommer schnell aufheizen – dann solltest du hitzeverträgliche Arten wie Tomaten oder Chili wählen, für ausreichend Schatten sorgen und häufiger wässern.

Wegen des mangelnden Sonnenlichts eignen sich Nordbalkone leider nicht für den Gemüseanbau. Du kannst es natürlich versuchen, erwarte jedoch keine fette Ernte und wähle Gemüse- und Kräuterarten mit geringerem Lichtbedarf wie zum Beispiel Feldsalat. Stelle die Gefäße am besten so auf, dass sie möglichst viel Licht abbekommen – zum Beispiel erhöht auf Kisten oder Sockeln.

Gemüsepflanzen locken gerne Vögel an, besonders die zarten Jungpflanzen haben es den gefiederten Balkongästen angetan. Hier kann ein Vogelschutznetz dein Gemüse schützen. Dieses sollte jedoch nicht zu engmaschig sein, damit sich die Vögel nicht darin verfangen. Das Netz gibt auch eine prima Rankhilfe ab, wenn ihr kletterfreudige Arten wie zum Beispiel Bohnen anbaut.

So wählst du die passenden Pflanzkästen und Gefäße

Gängig sind Pflanz- bzw. Balkonkästen mit ca. 80 cm Länge sowie große Pflanztöpfe oder Kunststoffeimer, die mindestens 10 Liter fassen. Grundsätzlich eignen sich aber alle witterungsfesten Behältnisse mit genügend Fassungsvermögen – lass deiner Kreativität freien Lauf!  

Da Gemüsepflanzen unterschiedlich lange Wurzeln ausbilden, benötigen sie auch unterschiedlich tiefe Behältnisse, um sich richtig entwickeln zu können. Wurzelgemüse wie Radieschen oder Möhren baust du am besten in hohen Kästen an. Informiere dich daher vorher, wie tief die Pflanzen wurzeln, wie viel Platz und welche Pflanzabstände sie erfordern, damit du entsprechenden Töpfe und Pflanzkästen auswählen kannst. Oft stehen diese Informationen auch auf der Rückseite von Saatguttütchen, sonst hilft dir eine kurze Recherche im Internet.

Achte bei den Pflanzgefäßen darauf, dass sie unten Löcher haben, aus denen das Wasser abfließen kann. So verhinderst du Staunässe, in der Pflanzen ertrinken können.

ein aufgeschnittener Fußball mit Erde und Pflanzen darin

Gärtnern mit Kindern

Bastelt eure eigenen Pflanzgefäße

Hier können sich deine Kinder kreativ so richtig austoben: Sucht nach möglichen Pflanzgefäßen und bemalt sie mit witterungsfesten Farben – zum Beispiel mit den Gemüsearten, die ihr darin anbauen möchtet.

Die richtige Erde für den Balkonanbau

Schöne Topferde sollte locker sein, nicht zu schnell austrocknen und dein Gemüse über längere Zeit mit Nährstoffen versorgen. Dafür eignen sich natürliche Komposterde, Gemüse- oder Universalerde. Wir empfehlen dir torffreie Bio-Erde ohne Dünger-Zusatz zu verwenden – der Umwelt zuliebe.

Du hast noch Erde vom Vorjahr? Dann kannst du sie gut weiterverwenden, wenn du sie etwas auffrischst. Leere dazu alle Kästen und Gefäße in einer großen Wanne oder auf einer Plane aus, schütte frische Komposterde dazu, vermische alles und lockere die Erde dabei gut auf.

Fülle deine Gefäße nicht randvoll mit Erde, sondern lasse einen kleinen Gießrand, damit die Erde bei Regen oder beim Wässern nicht weggeschwemmt wird. Pflanzkästen und Eimer speichern weitaus weniger Wasser als ein Gartenbeet und trocknen daher schneller aus. Gerade bei heißem Wetter bedeutet das: häufig wässern und öfter die Erde hacken.

zwei Paar Hände wühlen in einer Wanne voller Erde

Profi-Tipp

Veredle deine Erde im Sandumdrehen!

Bevor du frische Erde im Hochbeet oder Balkonkasten auffüllst, empfehlen wir dir, sie in einer großen Wanne mit etwas Sand zu mischen (etwa im Verhältnis 2:1 – Erde : Sand). Das lockert die Erde nicht nur auf, sondern versorgt sie zudem mit wertvollen Nährstoffen. Ganz normaler Spielsand aus dem Baumarkt tut’s genauso wie der vom Spielplatz (solange den Kindern was zum Spielen übrig bleibt).

So kommst du an nachhaltiges Saatgut

Nachhaltiges Gärtnern beginnt beim Saatgut: Daher empfehlen wir samenfeste Sorten. Diese findest du zwar nicht in jedem Baumarkt, sie sind dafür aber besonders nachhaltig: Du kannst nämlich dein eigenes Saatgut davon gewinnen und so jedes Jahr aufs Neue aussäen, ohne neues Saatgut kaufen zu müssen.

Saatgut in Bio-Qualität gibt es beispielsweise bei unserem Kooperationspartner Fryd. Mit deinem Einkauf im Fryd-Shop trägst du sogar zu mehr Wertschätzung für Natur und Lebensmittel bei, denn 5% des Umsatzes kommen den Bildungsprogrammen von Acker e. V. zugute. 

Auch viele weitere Saatgut-Anbietern bieten hochwertiges Bio-Saatgut an (unter anderem Bingenheimer). Eine gute Bezugsquelle sind außerdem NGOs und Vereine wie Arche Noah, Pro Specie Rara, VEN e. V., VERN e. V. und saat:gut e. V., um nur einige zu nennen. Online-Kataloge findest du auf den jeweiligen Websites – oder kontaktiere die Anbieter bzw. Vereine direkt.

Bei den meisten dieser Anbieter erhältst du übrigens auch alte Gemüsesorten, die eine besonders große Vielfalt an Farben, Formen und Aromen bieten. Mehr über die Vorteile alter Sorten erfährst du in einer der nächsten Ausgaben von Ran ans Gemüse!

Nützliche Helfer: Gartenwerkzeuge für den Balkon

In unserer Galerie erfährst du, welche Gartenwerkzeuge dir bei welchen Tätigkeiten auf dem Balkon helfen:

Dein Balkon ist vorbereitet und die nötigen Gartenwerkzeuge hast du griffbereit? Glückwunsch, jetzt geht’s ans Losackern! Für den Balkonanbau empfehlen wir eine Mischung aus Gemüse und Kräutern. Lass dich gerne von uns inspirieren, welche Gemüsearten du im Frühjahr anbauen kannst!