Bühne frei für die Bildungsrevolution: Acker auf dem P⨯P-Festival in Berlin

Wo liegt eigentlich Europas größtes Klassenzimmer? Am 17. und 18. Juni 2023 war die Antwort eindeutig: in der Berliner Wuhlheide! Denn groß war beim P⨯P-Bildungs- und Musikfestival eigentlich alles: das weitläufige Veranstaltungsgelände mit mehreren Bühnen, Ständen und Aktionsflächen, das Programm mit über 100 Speaker*innen – darunter auch Acker-Gründer Dr. Christoph Schmitz – und nicht zuletzt die Vielfalt und Tragweite der Bildungsthemen.

Mehr Nachhaltigkeit wagen!

Weit oben auf der Agenda stand das Thema Nachhaltigkeit. Diese brauche viel mehr Platz in den Lehr- und Stundenplänen, forderte Acker-Gründer und -Geschäftsführer Dr. Christoph Schmitz in seiner Keynote zur „Revolution der Nachhaltigkeitsbildung“. Nur so ließen sich Herausforderungen bewältigen, die unsere ganze Gesellschaft betreffen, wie zum Beispiel die Verschwendung von Lebensmitteln oder die zunehmende Zahl übergewichtiger Kinder.

Der Sozialunternehmer veranschaulichte, wie die Bildungsprogramme von Acker e. V. helfen, diesen und weiteren Missständen bereits im Klassenzimmer vorzubeugen: Wenn Kinder auf dem SchulAcker ihre eigenen Möhren und Radieschen anbauen und im Unterricht über den CO2-Verbrauch von eingeflogenen Bananen diskutieren, steigere das nachweislich ihre Wertschätzung für Lebensmittel.

Aber nicht nur das Essen auf ihren Tellern, auch die Natur lernen Schüler*innen auf dem Acker kennen, schätzen und verstehen – und bewegen sich dabei aktiv an der frischen Luft. Die Freiluftbühne bot das passende Setting für Schmitz' Plädoyer, mehr Freiluftunterricht an den Schulen zu etablieren.

Großes Thema auf großer Bühne: Wie finanzieren wir die Bildungsrevolution?

Doch wie lässt sich die Bildungsrevolution finanzieren? Diese Frage stand im Zentrum der anschließenden Podiumsdiskussion, in der sich neben Dr. Christoph Schmitz auch die Sozialunternehmer*innen Dr. Julia Freudenberg (Hacker School), Simon Köhl (Serlo) und Laura Knierim (TUMO Berlin) mit ihren mitunter sehr diversen Erfahrungen, Perspektiven und Lösungsvorschläge einbrachten.  

Drei Forderungen lagen unserem Gründer Christoph dabei besonders am Herzen:

• Vertrauen statt Projekteritis: Mehr Vertrauen in die Innovationskraft von Sozialunternehmer*innen statt dezidierte Projektpläne drei Jahre im Voraus verlangen.
• Gartenschlauch statt Gießkanne: Bewährte Innovationen noch wirkungsvoller machen statt immer wieder (vermeintlich) neue Ideen fördern.
• Groß denken statt Klein-Klein: Eine Bildungswende kann nur mit großem Sondervermögen gelingen. „Was muss passieren, damit die Notwendigkeit von Bildungsinvestitionen mindestens so hoch gehängt wird wie die von Investitionen ins Militär?“ (Christoph Schmitz)

Hier gibt es die Paneldiskussion samt Bühnensturm eines jungen „Ackertivisten“ zum Nachschauen.

Viel los am Infostand und auf der Tanzfläche

Dass die Bildungsprogramme von Acker einen gesellschaftlichen Nerv treffen, zeigte das rege Interesse am Acker-Stand. Zahlreiche Pädagog*innen, Schüler*innen und Eltern brachten viel Neugier und Gesprächsbedarf mit und verließen den Stand einige Unterhaltungen später mit Infobroschüren, Flyern und Klebetattoos.

Ein Wochenende lang brachte das Festival Bewegung in die Bildungsrevolution – und am Sonntagabend auch auf die Tanzflächen: Beim Abschlusskonzert heizten Elif, Bausa, Alice Merton und weitere Top-Acts der begeisterten Menge ein. Mittendrin: eine Crew engagierter Acker-Mitarbeiter*innen, die ein erfolgreiches P⨯P-Festival feiern konnte. 

Ein dickes Möhrci gilt den Initiatoren FETSUM SEBHAT und Teddy Tewelde sowie den Kooperationspartnern #wirfürschule, der Helga Breuninger Stiftung GmbH, dem Education Innovation LAB, Teach First Deutschland gemeinnützige GmbH und dem SV-Bildungswerk sowie den vielen Organisator*innen und Mitwirkenden, u. a. Franziska Schmid, Annemieke Lais, Manuela Mohr, Sabrina Konzok, Sonja Köpke, Max Maendler, und vielen mehr, die dieses inspirierende Festival ermöglicht haben!