Acker(n) überwindet Grenzen: Die erste Nord-West-Pflanzung in Ochtrup
Laura beim vollen Einsatz auf dem Acker Mandy Overbeek
Unsere Acker-Teamassistentin Laura vom Team Nord ist für eine Pflanzung buchstäblich bis an ihre Grenzen gegangen – und darüber hinaus! Wie es dazu kam und welches Ritual Laura auf dem Acker besonders beeindruckt hat, erfahrt ihr in unserem AckerInterview.
Acker: Liebe Laura, erzähl uns doch erst mal, wie dein Arbeitsalltag bei Acker aussieht!
Laura: Ich arbeite seit November 2021 als Teamassistenz für die Region Nord. Mein Arbeitsalltag besteht vor allem daraus, mein Team bei der Betreuung der Lernorte zu unterstützen. Dazu gehören E-Mails zum Onboarding der Schulen und Kitas, das Anlegen von AckerSkizzen und Anbaubauplanern, aber auch die Datenpflege und seit Kurzem die Akquise von neuen AckerKitas.
Und dank New Work erledigst du fast alles flexibel und digital aus dem Ausland?
Ja! Neben meiner Arbeit bei Acker studiere ich nämlich noch einen berufsbegleitenden Master in Circular Economy in den Niederlanden, wo ich nach dem Abi hingezogen bin. Bis ich mit dem Studium fertig bin, wohne ich darum noch in Enschede an der deutsch-niederländischen Grenze. Ab Sommer ziehe ich dann in mein Heimatdorf in die Nähe von Hannover und unterstütze mein Team noch mehr vor Ort.
Vor kurzem hast du sogar unser Regionalteam West bei einer Pflanzung im Münsterland unterstützt. Wie kam’s denn zu dieser länderübergreifenden Aktion?
Jeden Dienstag haben wir bei Acker ein Online-Meeting-Format mit allen Kolleg*innen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Am Ende des Meetings gibt es einen fünfminütigen Austausch, für den wir mit ein oder zwei Kolleg*innen zusammengewürfelt werden und uns zu einem Thema austauschen. So lernt man nach und nach auch Kolleg*innen kennen, die man nicht regelmäßig sieht.
Am Tag vor der Pflanzung landete ich mit Johanna von Team West (Regionalkoordinatorin für die Regierungsbezirke Arnsberg und Münster in NRW) im 1:1-Austausch. Johannas Region liegt direkt auf der anderen Seite der deutsch-niederländischen Grenze. Daher fragte ich sie ganz spontan, ob ich mal zu einer Pflanzung an einer ihrer Schulen mitkommen dürfte. Johanna war gleich begeistert und meinte, wenn ich wirklich spontan wäre, könnte ich bereits am nächsten Tag an einer Pflanzung in Ochtrup teilnehmen.
Und du warst dann auch wirklich spontan, wie dein Einsatz beweist. Wie lief der Pflanzungstag für dich ab?
Gesagt, getan. In Enschede stieg ich in den Zug nach Ochtrup und fuhr von der Marienschule aus mit den Schüler*innen und Lehrer*innen im Bus zu ihrem Acker. Alle Schüler*innen hielten stolz ihre bemalten Pflastersteine auf dem Schoß, die als Beet-Beschilderung dienen sollten.
Am Acker angekommen erwartete uns bereits AckerCoach Katrin mit der Einführung. Erst sollten alle Jungpflanzen und das Saatgut den verschiedenen Gemüsesorten zugeordnet werden. Das klappte am Anfang noch nicht ganz so gut, im Laufe des Tages aber immer besser. Danach haben wir die AckerRegeln besprochen und die Schüler*innen durften sich den verschiedenen Pflanzgruppen zuordnen.
Und dann ging es los: Es wurde gegraben, gewässert, gesät und gepflanzt. Um das Kartoffelbeet anzulegen, rückten alle mit vereinten Kräften sogar den harten, lehmigen, tieferen Bodenschichten zu Leibe. Die Kinder halfen einander und konnten während der gesamten Pflanzung nicht genug zu tun bekommen. Insbesondere als die Zeit drängte und der Bus zur Abholung bereitstand, ging sogar das Aufräumen fast wie von selbst. Beim Aufräumen entdeckten zwei Schüler und ich auch noch eine vergessene Lauchpflanze aus dem letzten Jahr hinter dem Geräteschuppen. Welcher Witzbold das wohl war? (schmunzelt) Auch die Kinder im benachbarten Kindergarten waren fasziniert davon, was die Schulkinder da so trieben.
Als Katrin die Kinder in der Abschlussrunde fragte, was ihnen am besten gefallen hätte, war die Antwort ganz klar: „Alles!“ Dem kann ich nur beipflichten: Toll, dass ich bei der Pflanzung dabei sein durfte!
Also Ende gut, alles gut! Ist dir trotzdem ein Ereignis besonders in Erinnerung geblieben?
Natürlich war es ein ziemliches Gewusel und die Kinder waren sehr aufgeregt. Wenn alle durcheinanderredeten und niemand sein eigenes Wort mehr verstehen konnte, hatten die Lehrer*innen einen Trick auf Lager, der Katrin und mich nachhaltig fasziniert hat. Eine der Lehrer*innen begann einen Rhythmus zu klatschen, die Kinder wiederholten und am Ende zeigten alle auf die Person, die etwas sagen wollte. Sehr beeindruckend.
Beeindruckend ist auch die Zusammenarbeit eurer beiden Regionalteams. Kommt so was denn öfter vor?
Mit den Teams der angrenzenden AckerRegionen gibt es immer mal wieder Schnittpunkte. Zum Beispiel in der Zusammenarbeit mit Förderpartnern, AckerCoaches oder Gärtnereien für die Jungpflanzen. Das ist super – man bekommt regelmäßig mit, wie in den Nachbarregionen geackert wird, kann Tipps austauschen und immer wieder voneinander lernen. Denn auch wenn wir mittlerweile in sieben Regionen ackern, haben wir alle ein Ziel: Eine Generation, die weiß, was sie isst!
Liebe Laura, vielen Dank für deine Eindrücke und deinen Einsatz auf dem Acker und im Home Office! Wir freuen uns auf das große Wiedersehen mit dir und allen weiteren Ackerdemiker*innen auf unserem Retreat im Juni (von dem wir übrigens auch berichten werden, ihr dürft gespannt sein!)