Magazin 19. Februar 2025

Der Natur auf der Spur: Nachhaltig ackern nach regenerativen Prinzipien

Mit unseren Prinzipien wird nachhaltiger Gemüseanbau kinderleicht! Kristian Barthen

In den Bildungsprogrammen von Acker bauen Kinder ihr eigenes Gemüse an und lernen dabei natürliche Kreisläufe kennen. Unser Anliegen: Nachhaltigkeit über den Gemüseanbau kinderleicht erlebbar machen!

Dabei kann Nachhaltigkeit für uns auf dem Acker als Qualitätsmerkmal nicht alleinstehen: Denn nur im Einklang mit der Natur ist eine langfristige Nutzung der Ackerfläche sinnvoll und ökologisch vertretbar. In unseren Bildungsprogrammen folgen wir daher gewissenhaft unseren regenerativen Prinzipien – vom Mutterboden bis in die Regentonne.

Gesunder Boden für gesundes Gemüse

Ein fruchtbarer Boden ist das A und O für den Gemüseanbau! In der obersten Bodenschicht, auch Mutterboden genannt, leben besonders viele Bodenorganismen, die Pflanzenreste zersetzen und so die Erde mit Nährstoffen versorgen.

Zum Start in unsere Bildungsprogramme prüfen wir an jedem neuen Lernort, ob ein ausreichend dicker Mutterboden vorhanden ist und stellen mit einer Bodenprobe im Labor sicher, dass keine Schadstoffbelastung vorliegt.

Grafisches Icon, das mehrere Laubblätter in verschiedener Form darstellt

Mulch sorgt für Nährstoff-Nachschub

Beim Mulchen bedecken wir unsere Beete mit einer Schicht aus organischen Material wie Pflanzenresten, Laub oder Rasenschnitt. Regenwürmer, Pilze und andere Bodenlebewesen verarbeiten den Mulch zu fruchtbarer Erde und lassen so immer wieder neuen, nährstoffreichen Mutterboden entstehen.

Wir säen samenfest und biologisch

Das Saatgut und die Jungpflanzen auf unseren Äckern beziehen wir von regionalen Gärtnereien und Vereinen, die biologisch und ohne Gentechnik arbeiten. Dabei legen wir Wert auf samenfestes Saatgut und tragen so zum Erhalt der Sortenvielfalt bei. 

Grafisches Icon, das zwei Pflanzensprosse und zwei gebogene, einen Kreislauf andeutende Pfeile darstellt

Die Abwechslung macht‘s: Mischkultur und Fruchtfolge

Bei uns wächst das Gemüse in bester Nachbarschaft! Unsere Anbaupläne richten sich nach dem Nährstoffbedarf der verschiedenen Pflanzenarten, ihrer Verträglichkeit miteinander sowie ihrer Fähigkeit, sich gegenseitig zu fördern.

Durch unsere Fruchtfolge, also den regelmäßigen Wechsel der angebauten Gemüsearten auf der Ackerfläche, sorgen wir außerdem dafür, dass die Ressourcen des Ackerbodens ideal genutzt werden, ohne den Boden auszulaugen.

Sortenvielfalt – wir mögen’s bunt!

Vom roten Mais bis zur gelben Bete– mehr als 250 verschiedene Sorten wachsen auf unseren Äckern im gesamten deutschsprachigen Raum. Darunter auch sehr alte und im Handel kaum mehr verfügbare Sorten sowie regionale Gemüseschätze, wie die Bayerische Rübe oder die Gadenstedter Omabohne.

Grafisches Icon, das eine Gießkanne und ein gezacktes Laubblatt darstellt

Dünger kommt uns nicht in die Tonne

Als Pflanzenstärkungsmittel setzen wir lieber selbst angerührte Aufgüsse, Tees und Pflanzenjauchen, zum Beispiel Brennnesseljauche, ein. Zusätzliche Düngemaßnahmen brauchen unsere Äcker nicht – der Mulch sorgt für die Vitalität. 

Der beste Pflanzenschutz? Ein ausgewogenes Ökosystem!

Unser Verständnis von biologischem Pflanzenschutz: Wir fördern Nützlinge wie den Marienkäfer, um für ein ökologisches Gleichgewicht auf der Ackerfläche zu sorgen. Unsere weite, vielgliedrige Fruchtfolge verhindert außerdem die Massenvermehrung von Schädlingen wie beispielsweise Blattläusen.

Die Begriffe „Nützlinge“ und „Schädlinge“ beziehen wir dabei übrigens ausschließlich auf unser Gemüse – denn zur biologischen Vielfalt unserer Ökosysteme trägt jeder Ackerbewohner gleichermaßen bei.

Grafisches Icon, das eine Person mit Spaten darstellt

Nach der Ernte sind wir dran!

Wir verstehen Gemüseanbau als geschlossenen Kreislauf. Deshalb hat unser AckerJahr 12 Monate: Wenn das Gemüse geerntet ist, sehen wir es als unsere Aufgabe, den Boden zu pflegen und zu nähren, damit im Frühjahr wieder neue Pflanzen gedeihen können. Für unsere Lernorte heißt das: Winterzeit ist Mulchzeit!

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