Magazin 26. Mai 2025

Bildung: Mehr Fair Play und weniger Frontalunterricht

Kristian Barthen

Kinder mögen Regeln? Wenn sie fair sind! Chancengleichheit, ein positives Lernumfeld und nachhaltige Bildung sind jedoch keine Selbstverständlichkeit. Dazu kommen an vielen Schulen Unterrichtsausfälle, Lehrkräftemangel und fehlende Mittel.

Gleichzeitig wollen engagierte Pädagog*innen, Eltern und Bildungsaktivist*innen nicht akzeptieren, dass Kinder in der Schule den Anschluss verlieren, gehen auf die Straße und finden kreative Lösungen für diese großen Herausforderungen.

Wir sagen: Höchste Zeit für mehr Fair Play in der Bildung, damit Kinder sich frei, mutig und gesund entwickeln können!

Dreckige Hände für nachhaltige Bildung

Bildung entscheidet mit darüber, wie wir als Gesellschaft in Zukunft zusammenleben und wie wir mit Ressourcen umgehen. Ohne Fair Play in der Bildung ist kein nachhaltiger Wandel möglich. Hier entscheidet sich, ob junge Menschen die Werkzeuge bekommen, um unsere Zukunft aktiv mitzugestalten und Verantwortung zu übernehmen.

Bei uns steht das Lernen mit Kopf, Herz und Hand im Fokus. Auf dem eigenen Acker erleben Kinder mit allen Sinnen, dass eine Tomate nicht im Supermarkt wächst, sondern Wasser, Energie und Pflege kostet. So lernen sie, sich bewusster, gesünder und nachhaltiger zu ernähren.

Das ist praxisnahes Lernen, das wirkt und Wurzeln schlägt – ganz im Sinn der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE).

Die im Rahmen der Agenda 2030 entwickelten 17 Nachhaltigkeitsziele spielen für Acker eine große Rolle. Mit unseren Bildungsprogrammen leisten wir aktiv für mehrere der Ziele einen konkreten Beitrag.

Nachhaltige Bildung ist also viel mehr als Faktenwissen. Auf dem Acker steigern Kinder und Jugendliche ihre Selbstwirksamkeit, wachsen als Gruppe zusammen und entwickeln Empathie. Vor allen Dingen aber übernehmen sie gemeinsam Verantwortung für ihren Acker.

Naturerfahrungsräume sind wichtig. Warum brauchen wir mehr davon?

Schwimmen lernt man nicht im Klassenzimmer. Und was eine Pflanze braucht, wie Nachhaltigkeit funktioniert, lernt man am besten direkt dort, wo es passiert: auf dem Acker und im Schulgarten.

Wir fordern deshalb einen systematischen Wandel in der Bildungslandschaft: Für eine zukunftsfähige Welt muss Nachhaltigkeit in der Schule genauso selbstverständlich sein wie Sport oder Musik.

Unser Ziel: Bis 2030 soll jedes Kind in der Schule oder Kita die Möglichkeit haben, ein Samenkorn in die Erde und ein frisches Radieschen in den Mund zu stecken.

Gemeinsam die Ärmel hochkrempeln auf dem AckerFestival

Wir erleben täglich, mit wie viel Herzblut und Motivation sich Pädagog*innen den Herausforderungen an Bildungseinrichtungen stellen.

Aber das reicht nicht. Damit gute Bildung kein Privileg bleibt, müssen wir alle anpacken, Verantwortung übernehmen, das System umkrempeln und faire Regeln aufstellen. Für eine zukunftsfähige Generation, die mitdenken, mitgestalten und mitentscheiden kann.

Die gute Nachricht ist: Es gibt schon viele kreative Lösungen und Menschen, die die Ärmel hochkrempeln. Auf dem AckerFestival treffen Herausforderungen auf Macher*innen. Dir reicht es nicht zu diskutieren – du möchtest etwas verändern: in der Ernährung, auf dem Schulhof und im Klassenzimmer? Dann komm zum AckerFestival, triff eine inspirierende Community und gestalte den Wandel aktiv mit.

Speaker*innen zum Thema Bildung auf dem AckerFestival sind:

  • Caroline von St. Ange ist Lerncoach, Bildungsaktivistin und Autorin, die sich darauf spezialisiert hat, Eltern und Lehrkräfte mit kreativen Lernmethoden zu unterstützen. Ihr Ziel ist es, das Lernen zu einem freudigen und erfolgreichen Prozess zu machen.
  • Dr. Dr. Erik Spickschen macht Bildung zugänglich, wo sie sonst oft endet: beim Geld. Mit der Deutschen Bildung AG sorgt er dafür, dass Studienfinanzierung auch fair und sozial gehen kann. Damit alle, die wollen, auch können – unabhängig vom Background.
  • Max Maendler schuf mit eduki die führende Plattform für Unterrichtsmaterialien im deutschsprachigen Raum. Als Co-Initiator des größten Bildungs-Hackathons #wirfürschule setzt er neue Impulse für die Bildung.

Text: Ellen Schäpsmeier / Fotocredits: siehe Bildunterschrift

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