Zürcher Stadträte machen sich die Hände dreckig
AckerBesuch der Stadträte in Zürich. Acker Schweiz, Simone Nägeli
26.09.2024 - Die beiden Zürcher Stadträte Daniel Leupi und Filippo Leutenegger haben Ende September den Acker der Schule Im Gut besucht. Sie wurden von den Drittklässler*innen durch den Schulgarten geführt und schauten sich an, wieso der Unterricht im Freien für eine zukunftsfähige Stadt ein Gewinn ist.
Zum Besuch der Zürcher Stadträte Daniel Leupi und Filippo Leutenegger auf dem Acker der Schule Im Gut in Zürich war ein Wolkenbruch vorhergesagt. Die Politiker liessen sich durch die schlechte Prognose aber nicht vom Termin abhalten – und wurden dafür sogar mit einer kurzen Regenpause belohnt. Nach einem fröhlichen Willkommen erklärte die Halbklasse 3a von Elif Arslan und Alexandra Overtveld den beiden Politikern, wie sie den Acker wöchentlich bewirtschaften, was es alles zu tun gibt, und was in der diesjährigen Ackersaison ihre Highlights waren. Beim Rundgang auf dem Acker konnten die Kinder die letzten Tomaten und Zucchetti, aber auch Radiesli und Kresse ernten – und natürlich gemeinsam probieren.
Schulgartenunterricht leicht gemacht
Simone Nägeli, Co-Geschäftsleiterin von Acker Schweiz dankte Daniel Leupi und Filippo Leutenegger herzlich für die finanzielle Unterstützung der Stadt Zürich, die es Acker Schweiz ermöglicht, 10 Kitas, Kindergärten und Schulen in der Stadt mit den Bildungsprogrammen AckerRacker und GemüseAckerdemie zu begleiten. Die Schule Im Gut nimmt seit vier Jahren am Bildungsprogramm GemüseAckerdemie teil und erhält u.a. bei der Planung und Bepflanzung des Schulgartens, Lehrerfortbildungen sowie durch Unterrichtsmaterialien auf der digitalen Acker-Lernplattform massgeschneiderte Unterstützung. Den Unterricht auf dem Acker führen die Lehrpersonen selber durch. „Wir sind begeistert vom Programm“, erklärte die Primarlehrerin Elif Arslan. Durch die Unterstützung von Acker Schweiz gelinge es auch ohne gärtnerisches Vorwissen, wirkungsvolle Lektionen auf dem Acker abzuhalten und eine schöne Ernte einzufahren.
Ackern für Zürcher Nachhaltigkeitsziele
Die Programme zur Integration eines schuleigenen Ackers in den Unterricht erreichen jährlich über 300 (Schul-)Kinder der Stadt Zürich. „In Deutschland, Österreich und Liechtenstein nehmen jährlich bereits 70‘000 Kinder an den Bildungsprogrammen teil“, erklärte Simone Nägeli. „Im Vergleich dazu haben wir in der Schweiz zwar noch etwas Luft nach oben – aber genau deshalb stehen wir ja heute hier!“ Der Ackerbesuch zeige, dass die Kinder in diesem „grünen Klassenzimmer“ wichtige Erfahrungen sammeln. Denn beim ökologischen Anbau von Gemüse wird Nachhaltigkeit für Kinder konkret: Der Wert eines gesunden Bodens für die Lebensmittelproduktion, die Auswirkungen unseres Konsums und wieso ein bewusster Umgang mit unseren Ressourcen relevant ist, werden im Garten praktisch erlebbar. „Nur durch ihr eigenes Tun nehmen die Kinder das Wissen und die Kompetenzen mit, die wir auch in Zürich brauchen, um als Gesellschaft die Ernährungsstrategie umzusetzen und das Klimaschutzziel Netto Null zu erreichen“, hielt Nägeli fest.
Die Stadt Zürich verfolgt konsequent ihre Ziele im Bereich Ernährung und Klimaschutz: Im Jahr 2030 möchte Zürich die Klima- und Umweltbelastung der Ernährung im Vergleich zu 2020 um 30 Prozent senken. Zudem will die Stadt bis 2040 klimaneutral werden – für die Stadtverwaltung gilt Netto-Null gar bis 2035. Daniel Leupi und Filippo Leutenegger setzen sich im Finanzdepartement bzw. im Schul- und Sportdepartement täglich konkret für die Umsetzung der beschlossenen Ziele ein.
Die beiden Politiker mussten sich zum Abschluss auf dem Acker einem kniffligen Gemüsequiz stellen. Da beide Stadträte auf eigene gärtnerische Erfahrungen zurückgreifen konnten, gewann Daniel Leupi das Quiz nur mit minimalem Punktevorsprung. Und der Nachmittag zeigte: Die Hände für eine zukunftsfähige Stadt Zürich, machen sich beide gerne dreckig!